Tweebak – Gebäck auf Wanderschaft

17 12 2010

Der Tweebak, oder oft auch „Twoibak“ ausgesprochen,  ist ein rundliches und goldbraun gebackenes Doppelhefebrötchen. Dieses kleine Doppelbrötchen ist das wohl bekannteste Gebäck der plautdietschen Russlandmennoniten und hat in dieser Volksgruppe einen identitätsstiftenden Wert.

In der deutschen Sprache werden die Tweebaks oft auch als mennonitische Zwiebacke bezeichnet. Der deutsche Zwieback unterscheidet sich jedoch in Geschmack und Aussehen stark vom plautdietschen Tweebak.

Tweebaks werden bei allen sich bietenden Gelegenheiten gegessen – bei Hochzeiten genauso wie bei Beerdigungen, bei großen Feierlichkeiten wie bei gewöhnlichen Sonntagnachmittagsbesuchen.
Laut einem Eintrag in Jack Thiessens Wörterbuch ist das Gebäck im 16. Jahrhundert in den Niederlanden entstanden.

Mögliche Entstehung der Form:

Tweeback wurde erfunden, damit mehr Gebäck auf ein Backblech passte und damit es ohne Messer teilbar ist.

Tweebak, gebacken von:

den weltweit verstreut lebenden ca. 500.000 Russlandmennoniten.
Sie alle sprechen Plautdietsch – eine niederpreußische Varietät des Ostniederdeutschen, die sich im 16. und 17. Jahrhundert im (heute polnischen) Weichseldelta herausgebildet hat, und die in verschiedenen Teilen der Erde wie:
Lateinamerika und Karibik:
Paraguay, Mexiko, Bolivien, Brasilien, Argentinien, Belize, Uruguay
Europa:
Deutschland, Russland, Polen (früher), Ukraine (früher)
Asien:
Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Georgien (früher)
Es gibt einen Spielfilm in Plautdietsch (2007 Mexiko,F,NL)
von Carlos Reygadas (Drehbuch und Regie) Originaltitel  – Stellet Licht / Deutscher Titel – Stilles Licht
Schreibweise und Aussprache:

Tweebak ([tveibak], das ee als Diphthong wie in engl. eight ausgesprochen)

Häufig wird statt „Tweebak“ auch „Tweeback“ geschrieben – in Anlehnung an die deutsche Sprache.

Das „a“ ist in der plautdietschen Aussprache jedoch lang und gedehnt, so dass die erstere Schreibweise bevorzugt wird – wie es z.B. in den Artikeln der Zeitschrift Plautdietsch FRIND der Fall  ist. Da es in der weltweiten plautdietschen Gemeinschaft auch unterschiedliche Aussprache-Varianten  gibt, schreiben einige (vor allem aus einigen Orenburger Dörfer stammende) Plautdietsche auch „Twoibak“ oder „Twoiback“. Da es keine offizielle Orthografie für Plautdietsch gibt, müsste jede Schreibweise als „richtig“ angesehen werden.

Zutaten:

1 Würfel Frische Hefe in
200 ml Milch (lauwarm) auflösen, dazu
500 g Mehl geben,
75 g Butter und
50 g Öl hinzufügen, mit weiteren
100 ml lauwarmer Milch vermengen
1 Ei mit
1,5 TL Salz und
1,5 TL  Zucker schlagen und
2 EL Saure Sahne dazugeben, verrühren

hinzufügen und alles zu einem Teig verarbeiten – abrunden mit etwas Mehl oder Milch (lauwarm).

Für 30 min (mit dem Tuch bedeckt in einer Schüssel) im Backofen bei 50°C gehen lassen, dann erneut kneten, diesmal leicht (wenig) und danach ca. 30 min noch mal gehen (ruhen) lassen.

Mit geölten Händen kleine Kügelchen vom Teig abdrücken (der unterste ca. 3-4 cm, in diesen mit dem geöltem Finger eine Mulde hineindrücken, oben etwas kleinere Kugel setzen und erneut Mulde eindrücken). Auf dem Blech verteilt werden es 20 Tweebaks sein. Nun nochmals ca. 15 min ruhen lassen. Ab und zu die oberen Kugeln korrigieren, damit sie nicht herunterfallen (auch im Backofen korrigierbar – „nur vorsichtig, heiß!“). Im vorgeheizten Backofen bei 250°C 10-15 min backen.

Weitere Gebäcke mit gleichem Teig:

Eenbak (einfache Brötchenform – von einigen konservativen Gemeinden gebacken)

Kringel (20 cm lange Rollen, 1 cm im Durchmesser – geformt und zu Kringeln gedreht)

Gooden Appetit (von Herzen)

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Pelmeni

14 12 2010

Zutaten für den Teig:

1 Ei
1 TL Salz
ca. 200 ml Wasser
ca. 700 g Mehl

Zutaten für die Füllung:

ca. 1 Kilo Hackfleisch
2 Stück Zwiebeln
100 ml Wasser
Pfeffer
Salz

Zubereitung:

Zunächst wird aus Ei, Salz, Wasser und Mehl ein fester Teig geknetet; diesen etwas ruhen lassen.
In der Zwischenzeit die Zwiebeln fein würfeln und mit dem Hackfleisch und den Gewürzen vermengen. Gerade so viel Wasser hinzufügen, dass eine „fluffige“ Masse entsteht.
Den Teig dünn ausrollen und in ca. 2,5 cm große Vierecke teilen. Auf jedes dieser Vierecke etwas von der Fleischmasse geben, aber aufpassen, dass die Teigränder sauber bleiben, weil diese sonst beim Kochen wieder aufgehen.
Nun werden die Teigstücke an allen vier Seiten angehoben und in der Mitte zusammengedrückt, sodass Taschen entstehen, die in Form und Aussehen den Mützen von Bischöfen ähneln.

Die Pelmeni werden ca. 10 Minuten in Salzwasser gegart.